Die Lichtgestaltung einzelner Räume ist eine sehr subjektive Angelegenheit und die Vorlieben sind auch regional hier sehr verschieden.

Wir möchten jedoch einige Empfehlungen aussprechen. Einmal basierend auf unserer langjährigen Erfahrung in der Lichtplanung mit verschiedensten Kunden und außerdem in Anlehnung an Vorgaben für öffentliche und gewerbliche Räume. Diese müssen und sollten nicht 1 zu 1 übernommen werden, aber können Orientierung bieten.

Lichtgestaltung im Wohnzimmer

Lichtvouten über Couchecke

Das Wohnzimmer ist häufig ein Raum mit sehr vielen Funktionen im Haus und wird dementsprechend intensiv genutzt. Sei es zum Lesen, Fernsehen, für Gespräche mit Familie und Freunden, Feiern oder auch gelegentlich als Arbeitsplatz. Ist ein Esstisch vorhanden, kommt eine weitere Aufgabe hinzu.

Es ist daher wichtig, dass die Beleuchtung im Wohnzimmer sehr flexibel ist. Von heller Beleuchtung für das Lesen, Arbeiten oder schlicht auch das Aufräumen bis hin zu sehr gedimmter Beleuchtung z.B. am Abend beim Fernsehen oder auch in einer gemütlichen Gesprächsrunde mit Freuden.

Grundbeleuchtung im Wohnzimmer

Als Mindest-Helligkeit im Wohnzimmer empfehlen wir eine Grundbeleuchtung von 200 Lux, die aber unbedingt dimmbar ausgelegt sein sollte. Wie fast immer, bietet sich eine weiche, schattenfreie indirekte Beleuchtung als Grundbeleuchtung an.

In aller Regel wird man eine warmweiße Farbtemperatur (wie 3.000K oder 2.700K) für die Grundbeleuchtung wählen.

Mehr und mehr setzen sich aber Lösungen mit einstellbarer Farbtemperatur durch, mit denen die Grundbeleuchtung bei Bedarf in eine neutralere Lichtfarbe getaucht werden kann. An bewölkten Tagen z.B. kann dieses sehr sinnvoll sein.

Tuneable White Wandsteuerung
Tuneable White Wandsteuerung

Farbeffekte mit RGBW-LED-Streifen können ggf. Abends sinnvoll eingesetzt werden, wenn es um ein stilvolles Fernsehlicht geht oder eine Party stimmungsvoll beleuchtet werden soll. Ein MUSS sind RGB-Farbeffekte sicher nicht.

Weitere Leuchten im Wohnzimmer

Spots an den Wänden können einzelne Bereiche, wie Kommoden oder Bilder an der Wand gezielt hervorheben. Dies setzt sehr stimmungsvolle Akzente. Verwenden Sie aber niemals Spots als Hauptbeleuchtung! Das Licht ist viel zu grell und hart und bringt so viel Unruhe in Ihren Raum.

Wichtige Bereiche, wie z.B. der Couchtisch oder – noch wichtiger – ein eventuell vorhandener Esstisch können mit zusätzlichen Leuchten erhellt werden. Der Klassiker ist eine schöne Pendelleuchte über dem Esstisch.

Speziell über dem Couchtisch sind aber z.B. auch moderne Bogenleuchten denkbar.

Bei den meisten zusätzlichen Leuchten empfehlen wir ein klassisches, Gemütlichkeit erzeugendes, Warmweiß, wobei dies natürlich auch Geschmacksfrage ist.

Um die richtige Lichtverteilung und Helligkeit festzulegen, empfiehlt sich eine Lichtplanung.

Beleuchtung in der Küche

Bei der Frage zur richtigen Beleuchtung in der Küche, gilt es zuerst zu unterscheiden.

Ist die Küche Teil einer offenen Wohnküche, sollte dies als gemeinsamer Raum – mit getrennt zu steuernden Bereichen – gedacht werden. Es gelten weitgehend die beim Wohnzimmer genannten Tips. Eine Lösung mit einstellbarer Farbtemperatur ist sehr zu empfehlen.

Grundbeleuchtung in der Küche

Die Küche ist ein ganz zentraler Raum in jeder Wohnung, aber sie ist auch ein Arbeitsraum. Essen wird vorbereitet, Gemüse geschnitten, gekocht usw. Daher muss die Grundbeleuchtung in einer Küche entsprechend hell sein. Arbeiten Sie mindestens mit 200, besser 300 Lux.

Als Farbtemperatur ist in er Küche, wenn Sie primär als Raum zur Essensvorbereitung genutzt wird, durchaus ein neutraleres Weiß mit ca. 4.000K empfehlenswert. Dies kann auch dann sinnvoll sein, wenn die Küche häufiger für das Frühstück genutzt wird, sofern Sie hier eine belebende, aktivierende Beleuchtung wünschen.

Ist in der Küche ein Esstisch vorhanden, der auch häufig für das Abendessen genutzt wird, ist eine neutralweiße Beleuchtung in diesem Fall aber eher unpassend. Hier sollte dann generell ein Warmweiß für die Grundbeleuchtung gewählt werde oder direkt eine Lösung mit einstellbarer Farbtemperatur.

Weitere Lichtquellen in der Küche

Eine sehr effektive Beleuchtung entsteht in jeder Küche durch direkte Beleuchtung der Arbeitsflächen über an den Hängeschränken angebrachten LED-Leisten. Nutzen Sie diese Möglichkeit und erzeugen Sie so ein hohes Lichtlevel von z.B. 500 Lux direkt auf den Arbeitsflächen. Verwenden Sie hierfür LED-Leisten oder Panels und keine Spots, da letztere einen störenden Schattenwurf auf der Arbeitsfläche erzeugen.

Ist ein Esstisch vorhanden, bietet es sich sehr an, diesen z.B. mit einer Pendelleuchte zusätzlich zu erhellen. Gezielt eingesetzte LED-Spots können zusätzlich Bilder oder Regale an der Wand beleuchten.

Licht im Bad

Indirekte Beleuchtung Bad, Akzent

Einem Badezimmer kommen in jedem Haushalt ganz verschiedene Aufgaben zu. Möchte man gemütlich in der Badewanne liegen, wird dafür eher ein sehr warmes, behagliches Licht mit wenig Helligkeit benötigt. Möchte man dabei aber Lesen, wird schon ein deutlich höheres Lichtlevel benötigt.

Früh morgens, wenn man sich am Spiegel fertig für den Tag macht, wird ebenso eine besonders hohe Helligkeit gefordert und zudem wäre eine aktivierende neutralweiße Beleuchtung hier passender als ein behagliches Warmweiß.

Grundbeleuchtung im Bad

Die Beleuchtung im Bad sollte also definitiv genügend Helligkeit bieten, aber dann in einem weiten Bereich dimmbar sein. Am besten ist es, wenn sie sich zudem noch in der Lichtfarbe regeln lässt. 200 Lux sollten als das Minimum für eine gute Bad-Beleuchtung angesehen werden.

Die Farbtemperatur ist dabei Geschmacksfrage. Steht die Gemütlichkeit, z.B. beim ausgedehnten Baden im Vordergrund, empfiehlt sich natürlich warmweißes Licht mit 3.000 Kelvin oder wärmer.

Ist das Bad primär ein Raum, in dem man sich auf den Tag vorbereitet und frisch macht, ist ein Neutralweiß mit 4.000K besser geeignet. Eine Lösung mit einstellbarer Farbtemperatur (tuneable White) bietet beides.

Weitere Lichtquellen im Bad

Ein gutes Spiegellicht ist das A&O jedes Badezimmers. Es ist keine zusätzliche Option, sondern eigentlich ein MUSS in jedem Bad und sollte daher besondere Beachtung finden.

Auch beim Spiegellicht ist eine indirekte Beleuchtung sehr zu empfehlen, da sie sehr weiches, nicht blendendes Licht erzeugt. Professionelle Schminkspiegel bei Theater, Film und Fernsehen arbeiten auch alle mit großflächigem, weichem Licht.

Weitere Lichtakzente können durch kleine LED-Leisten in regalen oder z.B. auch unter der Wanne gesetzt werden.

Feuchteschutz im Bad

Der Feuchtigkeits- oder Wasserschutz der Lichtkomponenten im Bad ist ein wichtiges Thema. Es gibt hier klare Vorgaben.

IP Schutzart im Bad

Im direkten Umfeld (bis 60cm) aller Nassbereiche müssen die LED-Bänder und sonstigen Komponenten einen erhöhten IP-Schutz aufweisen. Außerhalb davon und generell ab einer Installationshöhe von 2,25m ist dies nicht mehr notwendig.

Da zumindest eine indirekte Grundbeleuchtung im Bad i.d.R. in Deckenhöhe und damit selten unter 2,25m angebracht wird, kann also meistens auf einen aufwendigen IP-Schutz verzichtet werden.

Lichtgestaltung im Schlafzimmer

Indirekte Beleuchtung Schlafzimmer

Das Schlafzimmer ist ganz klar ein Raum, der vorallem Gemütlichkeit und Wohlbefinden ausstrahlen soll. Damit ist er quasi optimal geeignet für eine weiche, flächige indirekte Beleuchtung, die dann von gezielt gesetzten Lichtakzenten und einigen Funktionsleuchten (vor allem Leselicht) ergänzt werden kann-

Grundbeleuchtung im Schlafzimmer

In den meisten Fällen benötigt ein Schlafzimmer keine sehr hohen Helligkeiten (Ausnahme: Leselicht). Etwas anderes ist es, wenn das Schlafzimmer gleichzeitig Ankleidezimmer ist und dafür z.B. große Spiegel genutzt werden. Hierfür werden dann hohe Helligkeiten mit min. 200 besser 300 Lux benötigt. Ohne die Ankleide-Funktion genügen auch 100 – 150 Lux.

Überlegen sollte man dabei noch, ob beim Putzen nicht generell höhere Lichtstärken sinnvoll sind oder ob man das Putzen doch sowieso immer bei Tageslicht durchführt und dann das Licht vom Fenster nutzen kann. Sollte man einmal etwas suchen müssen im Schlafzimmer, ist dafür eine höhere Helligkeit natürlich auch recht hilfreich.

Die meisten Menschen bevorzugen klar warmweißes Licht im Schlafzimmer. Dies kann hier sogar ins extra warmweiße tendieren und dafür sind auch LED-Bänder mit besonders niedriger Kelvinzahl (< 2.500K) verfügbar.

Lösungen mit flexibel einstellbarer Farbtemperatur oder sogar farbigen Effekt-Möglichkeiten werden gerade im Schlafzimmer aber auch immer beliebter.

Weitere Leuchten im Schlafzimmer

Eine der wichtigsten Leuchten im Schlafzimmer ist zweifelsohne ein gutes Leselicht. Dieses sollte am besten flexibel eintstellbar und eng begrenzt sein, so dass wirklich nur der relevante Bereich ausgeleuchtet wird und kein anderer vom Licht gestört wird.

Entsprechend über Gelenke oder Schwanenhälse einstellbare Spots bieten sich hier an.

Auch klasssische Nachtischlampen sind natürlich eine Option, wenngleich diese weniger genau auszurichten sind.

Weitere interessante Lichtakzente können durch LED-Streifen am Bett oder unter Kommoden und dergleichen erzeugt werden.

Sind Spiegel vorhanden (Stichwort: Ankleidezimmer) ist ein Spiegelleicht, z.B. durch seitlich am Spiegel angebrachte indirekte Beleuchtung, sehr empfehlenswert.

Beleuchtung im Kinderzimmer

Ein Kinderzimmer ist ebenfalls ein Raum mit vielseitigen Anforderungen an die Beleuchtung. Zum Spielen und Lesen sollte das Lichtlevel möglichst hoch und dazu blend- und schattenfrei sein. Wieder bietet sich eine indirekte Beleuchtung, z.B. über Vouten an.

Abends, beim Einschlafen, ist ein maximal gedimmtes, warmes Licht gefragt, dass nicht viel mehr als etwas Orientierung geben soll, falls noch mal jemand „raus“ muss.

Grundbeleuchtung im Kinderzimmer

In einer Kindertagesstätte und in der Schule sind vom Gesetzgeber min. 300 Lux als Grundbeleuchtung gefordert. Daran sollten wir uns orientieren, den nichts ist schlechter für die Augen als ungenügende Beleuchtung, insbesondere wenn z.B. ein Buch gelesen wird oder mit kleinen Teilen (Bsp. LEGO) gespielt wird.

Als Farbtemperatur wird gewöhnlich ein Warmweiß mit z.B. 3.000K im Kinderzimmer gewählt, aber auch ein Neutralweiß ist denkbar und passt insgesamt noch etwas besser zur Aufgabe des Raumes.

Weitere Leuchten im Kinderzimmer

Wie schon im Wohnzimmer und im Schlafzimmer: Auch im Kinderzimmer ist ein gutes, helles Leselicht das Allerwichtigste. Egal, wo die Leseecke ist, dort gehört eine helle, gut ausrichtbare Leselampe hin. Da Kinder natürlich am Ende überall im Zimmer gern lesen (und sei es die Anleitung vom LEGO-Set), muss trotz Leselampe natürlich überall eine gute Grundbeleuchtung existieren.

Als Nachttisch bieten sich Wandlampen, Tischlampen oder auch kleine, warme Lichtakzente mit LED-Streifen unter Bett oder Schrank an.

Der Markt bietet eine Vielzahl an Leuchten, die Kindern sehr gefallen. Diese können als Wand- oder Deckenleuchte für weitere Lichtakzente sorgen.

Licht im Arbeitszimmer / Büro

Ein Arbeitszimmer sollte höchste Konzentration und eine professionelle Arbeitsumgebung bieten. Jedes Büro, jeder Arbeitsplatz unterliegt in Deutschland festen Normen, die klar festlegen, welche Beleuchtungsstärken erreicht werden müssen, um auch langfristig keinerlei Gesundheitsschäden, z.B. durch schlechte Beleuchtung für die Augen, hervorzurufen.

An diesen Vorgaben sollten wir uns auch im privaten Bereich orientieren.

Grundbeleuchtung im Arbeitszimmer

Der Gesetzgeber schreibt min. 300 Lux Beleuchtungsstärke als Grundbeleuchtung in Büroräumen vor. Am Arbeitsplatz selbst, also auf der Schreibtischfläche, sind min. 500 Lux gefordert.

Wichtig ist zudem eine hohe Blendfreiheit. Achten Sie darauf, dass weder in Ihrem direkten Sichtfeld noch als Reflektion auf Monitoren o.ä. stark blendende Lichtquellen die Sehaufgabe stören. Vorsicht ist z.B. bei LED-Panels gegeben, die oft keinerlei Entblendung haben.

Eine großflächige, indirekte Beleuchtung kann, mit hochwertigen LEDs ausgestattet, die 300 Lux mühelos liefern und blendet dabei wenig bis gar nicht. Als Farbtemperatur empfiehlt sich ein Neutralweiß bis Kaltweiß, da dieses die Konzentration stärker fördert als ein klassisches Warmweiß.

Weitere Leuchten im Arbeitszimmer

Eine separate Schreibtischleuchte ist an jedem Arbeitsplatz zu empfehlen. Diese kann zielgerichtet die Arbeitsfläche ausleuchten und die notwendigen 500 Lux erzeugen.

Sinnvoll sind entsprechende Stehlampen, die ihr Licht auf den Tisch lenken, aber auch flexible, am Tisch selbst montierte Leuchten sind denkbar.

Weitere Leuchten können z.B. Regalreihen entsprechend erhellen. Einige gezielt gesetzte Spots, die Bilder oder andere Elemente akzentuieren, tragen zur Raumwirkung sehr positiv bei. Diese Lichtakzente können dabei gern auch in Warmweiß gehalten sein.

Beleuchtung im Flur / Korridor

Flur, Treppenhäuser und Korridore sind meist rein funktionale Räume, in denen man sich nicht allzu lang aufhält.

Die Beleuchtung dient hier zu aller erst der Orientierung, aber natürlich sollte sie auch ästhetischen Ansprüchen genügen.

Wie überall in der Lichtplanung, empfiehlt es sich immer, an der Architektur zu orientieren, wie das Bildbeispiel schön zeigt.

Indirekte Beleuchtung Flur, blau

Grundbeleuchtung im Flur

Als reiner Durchgangsraum muss der Flur gewöhnlich keine allzu hohen Beleuchtungstärken aufbieten. 100 – 150 Lux genügen für die Orientierung und das man nirgendwo stolpert. Sind Treppenstufen vorhanden, sollten dort auch min. 150 Lux vorhanden sein.

Bei der Farbtemperatur kann man sich an den angrenzenden Räumen orientieren. Sind Wohnzimmer und Schlafzimmer in Warmweiß gehalten, macht es wenig Sinn, den Flur neutralweiß zu beleuchten. Sind die umgebenden Räume unterschiedlich beleuchtet, ist es meist am besten, sich am häufigst genutzten Raum zu orientieren.

Weitere Leuchten im Flur

Gezielt gesetzte Spots können im Flur Bilder oder andere Objekt beleuchten. Wenn es große, ungenutzte Wandflächen gibt, können auch diese effektvoll mit Spots akzentuiert werden.

Viele Flure haben im Eingangsbereich auch große Spiegel. Werden diese häufig genutzt, um z.B. den Sitz von Kleidung und Frisur zu prüfen, empfiehlt sich auch hier ein gutes, weiches und großflächiges Spiegellicht.