Auch die Stromversorgung und Verkabelung der indirekten Beleuchtung sollte im Vorfeld mit bedacht und geplant werden. Wir haben immer wieder mit Projekten zu tun, wo der Aufbau mit Deckenabhängungen oder schmalen Lichtvouten vom Bauherren bereits vollzogen ist, aber kein ausreichender Platz für Netzteile, Controller oder die Verkabelung bedacht wurde. Die Realisierung wird dann unnötig schwierig und oft auch teurer.
Von daher sollte vorher genau geplant werden.
Stromversorgung der LED-Streifen
Bei Innenanwendungen kommen fast ausnahmslos LED-Streifen mit 24 Volt Betriebsspannung zur Anwendung.
230V LED-Bänder sind gar nicht oder nur in extrem groben Abständen (alle 1m) teilbar und damit max. bei Außenanwendungen ohne genaue Längenvorgaben sinnvoll nutzbar. Weitere Nachteile von 230V LED-Bändern lassen sich auf der Infoseite www.led-lichtband.info nachlesen.
12 Volt Lösungen hingegen erzeugen zu hohe Stromstärken, was die Installation unnötig erschwert. Von daher sind aktuell 24V LED-Bänder die beste Wahl.
D.h. das bei jeder Installation ein entsprechendes Netzteil die 230V Hausspannung in 24 Volt Gleichspannung umwandeln muss.
Das richtige Netzteil für LED-Installationen
Der Markt bietet eine riesige Bandbreite an Netzteilen. Viele scheiden aber aus dem ein oder anderen Grund von vornherein für unsere Installation aus. Neben der richtigen Spannung (24 Volt) sollte das Netzteil min. noch folgende Eigenschaften aufweisen:
- Ausreichend Leistungsreserve für die gesamte Installation
- Lüfterlos / bzw. gänzlich geräuschloser Betrieb
- Schutz gegen Überspannung, Überlast & Kurzschluss
- Schutz gegen Überhitzung
- Als „Für LED-Installation geeignet“ gekennzeichnet
Viele Netzteile sind für LED-Installationen gar nicht geeignet bzw. zugelassen. Eine Netzteil-Baureihe die speziell für LED-Anwendungen entwickelt ist und auch alle oben genannten Punkte erfüllt, ist die hochwertige HLG-Reihe vom Hersteller MEANWELL.
Pfeifen und Brummen bei Netzteilen
Sehr häufig kommt es bei Netzteilen, wenn ein Controllern zum Dimmen der LEDs nachgeschaltet ist (dazu später mehr), zu Störgeräuschen. Meist Pfeifen aber auch Brummen ist möglich. Die technischen Hintergründe wollen wir an dieser Stelle nicht näher erläutern. Hauptursache sind Rückwirkungen des Controllers in das Netzteil (meist sind Spulen betroffen) und Bauteil-Toleranzen.
Wichtig ist, dass Sie sehr hochwertige Netzteile nutzen, wie z.B. MEANWELL HLG. Bei diesen treten Störgeräusche nur äußerst selten auf und können im Fall des Falles durch einen Tausch des Netzteils schnell behoben werden.
Leistungsberechnung eines Netzteils
Die Berechnung der richtigen Netzteil-Größe ist ganz einfach. Bei jedem LED-Band ist die Leistungsaufnahme in Watt pro Meter (kurz W/m) mit angegeben. Typische Werte sind 10 W/m, 15 W/m oder 20 W/m.
Die Berechnungsformel ist daher:
Wichtig ist dabei besonders die Sicherheitsreserve. Zum einen gibt es immer Toleranzen, so dass ein 10W/m LED-Band auch mal etwas mehr als 10 Watt pro Meter ziehen kann. Zum anderen müssen die Spannungsabfälle der Anschlusskabel, Lötverbindungen, Schraubklemmen usw. mit bedacht werden.
Kabelführung & Spannungsabfall
Auch wenn das Netzteil exakt 24 Volt Spannung liefert, fällt über jedes Bauteil, auch jedes Kabel und jede Anschlussklemme etwas Spannung ab. So können bei einem 5m LED-Band die ersten LEDs nah des Anschlusskabels noch fast 24 Volt erhalten, die hintersten LEDs erreichen durch den Spannungsabfall über die 5m LED-Band aber ggf. nur noch 22 Volt oder weniger.
Fällt die Spannung zu stark ab, macht sich das mit einer reduzierten Helligkeit bzw. einem Helligkeitsabfall über das LED-Band irgendwann bemerkbar.
5m sind bei 24Volt i.d.R. noch kein Problem, aber bei Strecken deutlich über 5m sollte in regelmäßigen Abständen die Spannung neu in das Band eingespeist werden.
Bei längeren Strecken ist es zudem eine Option, die Spannung mittig dem Band zuzuführen, so dass nach links und rechts nicht deutlich über 5m LED-Band versorgt werden:
Häufig bietet es sich an, in den Räumen einfach die Raumecken für neue Spannungseinspeisungen zu nutzen. Ob dabei einzelnen Strecken unter oder auch etwas über 5m betragen, ist in aller Regel kein Problem. Im Zweifelsfall können wir bei der Planung helfen.
Anschlüsse & Verbindungen
Die beste Verbindung für LED-Streifen ist eine Lötverbindung. LED-Streifen haben in sehr regelmäßigen Abständen entsprechende Lötkontakte (Lötpads), auf die die Kabel aufgelötet werden können.
Kabelquerschnitte >1mm² sollten dabei vermieden werden, da diese nur sehr schwer zu löten sind. Ebenso sollte besser flexible Anschlusslitzen und keine starren Leitungen verwendet werden, da letztere durch die geringe Flexibilität schnell auch einmal Lötpads abreißen können.
Vermeiden Sie sogenannte Schnellverbinder und generell Steckerchen für LED-Streifen. Diese erzeugen nur eine ungenügende Reibverbindung mit den Lötpads, die durch Oxidation über die Zeit noch schlechter werden kann. Hohe Stromstärken, Überhitzungen bis hin zum Defekt können die Folge sein.
Für Mini-Installationen mit 1m Länge sind die Schnellverbinder ja vielleicht noch vertretbar, aber sicher nicht für größere, indirekte Beleuchtungen.
Gute Anbieter können Ihnen die LED-Bänder passend konfektionieren, so dass Sie ohne eigenes Löten einen hochwertigen, dauerhaften Anschluss haben.
